Stefanie Kleinsorge anläßlich der Ausstellung der Werkreihe in der Heidelberger Galerie TuDox, 2015 (Auszug):

“Gabi Kaisers Werkreihe “Ich erinnere Freisein”, so legt es der Titel nah, gründet ebenso auf einer unfreien Situation.
Er beinhaltet zugleich die Frage nach dem, was davor war.
Wo waren wir, als wir noch frei, noch nicht vom Weg abgekommen waren?
Wann könnte das gewesen sein?
Wie weit muss man zurück gehen, um etwas darüber zu erfahren?
Wie weit können wir uns überhaupt erinnern?

In der Regel reicht unsere Erinnerung bis in unsere eigene Kindheit zurück. Es mag in dieser Analogie des Zurückgehens begründet liegen, dass Gabi Kaiser in “Ich erinnere Freisein” Kinder für künstlerische Spurensuche einsetzt. Sie tragen Kopfbedeckungen, die Tierköpfen nachgebildet sind. Auf den Fotografien übermalt Gabi Kaiser den Kopfbereich besonders stark und hebt so die tierischen Merkmale hervor, während die Gesichter der Kinder verblassen. Als Husky und als Pandabär, durchstreifen sie Kulturlandschaften, die wir gewohnt sind, als Natur zu betrachten. In Wäldern, an Seen und am Meeresufer scheinen diese hybriden Figuren einerseits fremd, zugleich aber auch zuhause zu sein, zu suchen und sich bereits eingerichtet zu haben. Nur im Interieur wirken sie wirklich fremd. Wie eine Antrhopologin oder Ethnographin untersucht Gabi Kaiser die mit dem Apparat erzeugten Bilder. Die verschiedenen Techniken, die sie hierzu verwendet dienen dazu, ihre eigenen Sinne ebenso wie die des Betrachters in die Welt auszudehnen. (...)” 






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